Heuschnupfen - Pollenallergie

Heuschnupfen bezeichnet eine allergische Reaktion des Körpers auf Blütenpollen.

Das Wort Allergie leitet sich aus dem Griechischen ab („allos“=anders, „ergon“=Tat) und drückt die Bereitschaft zur andersartigen, vom Normalen abweichenden Reaktion aus. Das Immunsystem von Allergikern reagiert auf bestimmte Substanzen anders als das von Nichtallergikern. Es kommt zu einer krankmachenden Überempfindlichkeit gegen unterschiedliche Substanzen.

 

Symptome von Heuschnupfen sind

  • Wässriger Schnupfen
  • Häufiges Niesen
  • Juckende, tränende, oft gerötete Augen
  • Müdigkeit

Hautausschlag und Atembeschwerden sind Anzeichen einer allergischen Reaktion, sind aber beim gewöhnlichen Heuschnupfen normalerweise nicht zu finden.

 

Wie wird eine Pollenallergie festgestellt?

Die Diagnose wird anhand der typischen Symptome gestellt.

Um die auslösenden Stoffe genau zu identifizieren, sollte im Herbst (also außerhalb der Pollenzeit) ein Allergietest durchgeführt werden. Bei diesem harmlosen Test werden minimale Mengen von Pollen in die Haut geritzt und die Reaktion nach 20 Minuten abgelesen.

Bei allergischen Reaktionen ist die Haut rot und knötchenartig verdickt.

 

Behandlung

Die ideale Therapie ist die Vermeidung des auslösenden Stoffes. Da dies fast nie möglich ist und viele Allergiker auf mehrere Pollenarten allergisch reagieren, steht die medikamentöse Behandlung der Beschwerden im Vordergrund:

  • Anti-allergische Augentropfen und Nasenspray
  • Tabletten
  • Kortison als Depotspritze

Die Therapie erfolgt nur zum Zeitpunkt der Beschwerden. Besteht eine hochgradige Allergie gegen viele Pflanzen und damit eine monatelange Belastung durch die Symptome, ist eine einmalige Gabe eines niedrig dosierten Kortisons zu Beginn der Pollensaison häufig erfolgreich.

 

Dauerhaften Erfolg verspricht die so genannte Hyposensibilisierung:

 

  • Ziel ist es, den Körper allmählich auf den auslösenden Stoff unempfindlich zu machen.
  • Die auslösenden Allergene werden dem Betroffenen in langsam steigender Konzentration in regelmäßigen Abständen unter die Haut gespritzt.
  • Anfangs erfolgen die Injektionen einmal wöchentlich, später reicht eine Injektion einmal monatlich aus.
  • Die Hyposensibilisierung muss über mehrere Jahre erfolgen.
  • Gegen mehr als drei Allergene sollte nicht gleichzeitig eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden.
  • Die Erfolgsquote liegt bei Pollenallergikern bei 70 %.

Gelegentlich können allergische Nebenwirkungen auftreten, extrem selten sind schwere allergische Reaktionen auf die Injektion. Neue Verfahren mit Tropfen, die unter die Zunge verabreicht werden, zeigen bislang in Studien ebenfalls gute Erfolge und sind nebenwirkungsärmer.

 

Wichtig ist die rechtzeitige Behandlung von Heuschnupfen, da sich sonst in den folgenden Jahren ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln kann.

 

Allgemeine Verhaltensregeln für Pollenallergiker

  • Lassen Sie nachts die Fenster geschlossen
  • Waschen Sie Ihre Haare vor dem Schlafengehen
  • Bewahren Sie Ihre Kleidung außerhalb des Schlafzimmers auf
  • Trocknen Sie Wäsche nicht im Freien
  • Treiben Sie keinen Sport im Freien und vermeiden Sie Gartenarbeit
  • Bevorzugen Sie Urlaubsorte im Hochgebirge oder am Meer
  • Vermeiden Sie zusätzliche Reize wie Parfum, Kosmetika, Rauchen usw.
  • Halten Sie im Auto die Fenster geschlossen. Das Auto sollte einen Pollenfilter besitzen.

Nicht selten sind auch so genannte Kreuzallergien, bei denen Pollenallergiker auf verschiedene Nahrungsmittel allergisch reagieren. Häufig sind:

  • Birkenallergie: Reaktion auf Kern-und Steinobst, Nüsse, Karotten, Tomaten, Sellerie, Kiwi
  • Gräserallergie: Reaktion auf Kartoffeln, Soja, Erdnuss, Erbse, Kiwi
  • Beifußallergie: Reaktion auf Kamille, Gewürze, Sellerie, Karotte, Lychee, Zwiebel

Auch diese Allergien lassen sich durch eine Hyposensibilisierung mit dem auslösenden Allergen günstig beeinflussen.