Fast jeden von uns erwischt es mindestens einmal pro Jahr:
der Hals kratzt, die Nase läuft, man fühlt sich müde und elend.
Eine Erkältung hat wieder einmal zugeschlagen.
Erkältungskrankheiten sind die häufigsten Erkrankungen des Menschen. Sie treten epidemieartig vor allem in den Wintermonaten auf und werden umgangssprachlich oft als „Grippe“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist allerdings falsch, denn eine echte, von Influenza-Viren hervorgerufene Virusgrippe ist eine erheblich schwerere Erkrankung, die bei Personen mit schlechter Immunitätslage sogar tödlich enden können. Präziser ist es also von einer Erkältung oder einem grippalen (=einer Grippe ähnlichen) Infekt zu sprechen.
Die typischen Symptome einer Erkältung sind:
Fieber ist eher selten. Auch die Ausprägung und Reihenfolge der Symptome ist variabel, häufig beginnt der Infekt nur mit Unwohlsein und Kopfschmerzen, Husten ist meist das letzte Symptom. Viele Betroffene klagen über einen stufenweisen Verlauf, der alle Symptome der Reihe nach durchläuft.
Erkältungskrankheiten werden - wie die echte Virusgrippe auch - von Viren hervorgerufen, nicht von Bakterien. Diese Viren finden sich in der Luft und in ausgehusteten oder ausgeniesten Tröpfchen bereits erkrankter Menschen. Die Ansteckung erfolgt deshalb relativ einfach und rasch von Mensch zu Mensch. Gerade zu Epidemiezeiten reicht deshalb für eine Infektion z.B. das tägliche Fahren in der vollen U-Bahn.
Anhand der typischen Symptome ist es für den Arzt meist einfach, die richtige Diagnose zu stellen. Um einen schwereren Infekt auszuschließen, wird er Rachen, Ohren sowie die Nebenhöhlen untersuchen und die Lunge mit einem Stethoskop abhören.
Ist die Diagnose „Erkältung“ gestellt, kann mit der Therapie begonnen werden. Dies ist gar nicht so einfach, da es keine Medikamente gibt, die Viren abtöten können. Eine Behandlung kann deshalb nur die Symptome lindern.
Antibiotika sind bei Virusinfekten wirkungslos, da sie nur Bakterien angreifen.
Um die Beschwerden zu lindern, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
Asthmatiker und Personen mit chronischer Bronchitis sind in der Erkältungszeit besonders infektgefährdet, da sie bereits ein vorgeschädigtes Lungengewebe besitzen. Bei chronisch entzündeten Bronchien haben die Viren häufig leichtes Spiel.
Kommt es durch die Erkältung zu einer weiteren Schädigung der Atemwege und zu einer Schwächung des Immunsystem, besteht die Gefahr, dass zu dem Virusinfekt noch eine bakterielle Entzündung hinzukommt. Man spricht dann von einer „bakteriellen Superinfektion“.
Für Asthmatiker und Bronchitiker kann sich so das anfangs harmlose Krankheitsbild in einen lebensbedrohlichen Zustand verwandeln. Deshalb müssen Personen mit vorbestehenden Lungenerkrankungen auch bei banalen Infekten gründlich überwacht und gegebenenfalls auch behandelt werden. Das bedeutet, dass eine Behandlung mit Antibiotika in vielen Fällen sinnvoll und erforderlich ist.